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Unterrichtsverlauf

1. Schritt: Anknüpfen an die Vorstunde
  • Wiederholung der Erkenntnisse aus der Vergangenheit; über die Spiele möchten wir noch mehr erfahren.
  • Wiederholung der bereits bekannten Rekonstruktionsmethoden (Bildquellen, Filmquelle, schriftliche Zeitzeugenberichte)
  • Impuls: „Wir haben bisher nur schriftliche Berichte von Zeitzeugen benutzt. Wir hätten eigentlich oft noch mehr Fragen an diese Leute gehabt. Leider konnten wir nicht mit ihnen reden.“
  • Zielangabe 1: Heute können wir an die eingeladenen Zeitzeugen unsere eigenen Fragen stellen, so dass wir noch umfassendere Antworten erhalten.
2. Schritt: Eingrenzung des Stundenthemas
  • Die Zeitzeugen werden vorgestellt, nennen die Orte, in denen sie als Kind aufgewachsen sind, und zeigen Fotos, die sie beim Spielen abbilden (und die sich im Idealfall erkennbar nach Stadt und Land unterscheiden).
  • Gespräch auf die unterschiedlichen Spielräume der Zeitzeugen konzentrieren
  • Zielangabe: Welche Spiele wurden in der Stadt und auf dem Land gespielt?
3. Schritt: Formulierung der Fragen

Entweder im Klassenverband oder in den einzelnen Interviewgruppen (ggf. schon vorbereitet; siehe auch die Vorschläge im Materialteil zu dieser Einheit).

4. Schritt: Durchführung der Zeitzeugenbefragung
  • Sollte nur ein Zeitzeuge zur Verfügung stehen, muss die Befragung im Klassenverband durchgeführt werden.
  • Vorteilhafter wäre es jedoch, die Befragung von mehreren Personen durch Interviewgruppen mit maximal sechs SchülerInnen vorzunehmen.
  • zur Durchführung siehe Fachspezifische Methoden

Hinweis: Die nachfolgenden Schritte können auch in einer eigenen Stunde bearbeitet werden.

5. Schritt: Auswertung und Vergleich der Ergebnisse der Zeitzeugenbefragung
  • Transkription des Interviews
  • Vorstellen und Vergleichen der Interviewergebnisse vor der Klasse (vgl. auch 8. Schritt)
6. Schritt: Unterrichtsgespräch über die Zeitzeugenbefragung als Quelle
(Über den Weg der Rekonstruktion nachdenken)
  • Bericht über den Verlauf des Interviews, die dabei gemachten Erfahrungen, über eventuell entstandene Probleme, über nicht erfüllte Erwartungen (auch ein Gespräch mit Zeitzeugen ermöglicht nicht Antworten auf alle Fragen an die Vergangenheit) usw.
  • Die Antworten der befragten Personen sind:
    • subjektiv und erfolgen aus ihrer Perspektive heraus (z. B. waren für jeden Zeitzeugen andere Spiele wichtig)
    • basieren auf selektiven Erinnerungen: Unangenehme Dinge werden von den Zeitzeugen ggf. verdrängt, deren Informationen sind evtl. auf Grund von Gedächtnisproblemen nicht zuverlässig.
  • Um Informationen darüber, was andere Kinder in der Stadt und auf dem Lande gespielt haben, zu erhalten, müssen wir weitere Quellen befragen.
7. Schritt: Weiteres über Spiele in der Stadt und auf dem Land anhand von Quellen herausfinden
  • Arbeit an Stationen und/oder Befragung weiterer Zeitzeugen zu Hause im Familienkreis.
  • Quellen im Materialteil: inhaltlich etwa nach dem Katalog der Zeitzeugenbefragung bearbeiten
    1_3_spielende_kinder_Hinderhof_min
  • Der Unterschied zwischen den Möglichkeiten einer Zeitzeugenbefragung und der Bearbeitung anderer Quellen wird hierbei deutlich.
8. Schritt: Vorstellen der Ergebnisse, Vergleich der Spiele in Stadt und auf dem Land
(Vergleich zwischen Spielen der Großeltern und heutigen Spielen)
  • Die Kinder, die in einer Stadt lebten, spielten oft auf der Straße oder in Höfen. Die Kinder, die auf dem Land lebten, spielten oft in der Natur. Oftmals war hier weniger durch den Krieg zerstört.
  • Spielen war auch abhängig vom Ort (Stadt – Land) und vom sozialen Hintergrund (Einzelkind, Geschwister, Kontakte, Umgebung, finanzielle Situation der Familie)
  • Damals spielten die Kinder öfter als wir ohne Spielzeug, in größeren Gruppen (Sachurteil und Werturteil anregen).
9. Schritt: Über den Weg der Rekonstruktion von Vergangenheit mittels Quellen nachdenken
  • Unterschied zwischen Aussagen der Zeitzeugen und anderen Quellengattungen: „Wir bekommen von den Zeitzeugen meist Antwort auf alle unsere Fragen; schriftliche Zeitzeugenberichten geben leider nur die Informationen, die aufgeschrieben wurden.“
  • „Bildquellen lassen keine Aussagen über die Spielregeln zu. Wir erfahren aber interessante Dinge, die wir eigentlich gar nicht wissen wollten: z. B. wie die Kinder damals angezogen waren.“
10. Schritt: Nachspielen der beschriebenen Spiele aus der Zeit nach 1945 und anfangs der 1950er Jahre

Siehe Materialteil zu dieser Einheit.