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Unterrichtsverlauf
1. Schritt: Vorstellen des eigenen, mitgebrachten Lieblingsspielzeuges
- Die SchülerInnen beschreiben Aussehen, Funktion, Spielweise und begründen, warum es ihr Lieblingsspielzeug ist.
- Überleitung/Impuls: Die Aufmerksamkeit wird auf ein (am Aussehen erkennbar altes) Spielzeug eines der Großeltern der Kinder gelenkt.
- Zielangabe: „Wir erfahren, womit unsere Großeltern gerne gespielt haben.“
2. Schritt: Vorstellen des Lieblingsspielzeugs der Großeltern
- Die Kinder präsentieren das Spielzeug von Großvater und Großmutter und lassen ggf. die anderen Kinder Vermutungen über die Spielweise, das Alter, die Herkunft, das Material anstellen.
- Die SchülerInnen erkennen, dass oft Zusatzinformationen (Zeitzeuge, Steckbrief = schriftlicher Zeitzeugenbericht) über das Spielzeug (Sachquelle) notwendig sind, um es in seiner Funktion richtig zu verstehen.
- Die Kinder können diese Informationen an Hand des Steckbriefes mitteilen.
3. Schritt: Kennen lernen von anderem Spielzeug der Nachkriegszeit
- Die SchülerInnen können nun durchQuellen (siehe "Quellen zu Spielzeug in den 1950er Jahren", im Materialteil dieser Einheit) weiteres Spielzeug aus der Nachkriegszeit kennen lernen. (Hier kann man evtl. auch die Steckbriefe nutzen, die beim 2. Schritt nicht alle vorgestellt wurden.) (z. B. freie Einzelarbeit)
- Die verschiedenen Spielzeuge werden z. B. in weiteren Steckbriefen dokumentiert.
4. Schritt: Qualitativer und quantitativer Vergleich des Spielzeugs mit dem heutigen
Vergleich von Art, Beschaffenheit, Herkunft, Menge, Handhabung, Vor- und Nachteilen, etwa:
- Es gab andersartiges Spielzeug als heute.
- Das Spielzeug wurde in vielen Familien aus Alltagsgegenständen selbst hergestellt.
- Maschinell gefertigtes Spielzeug war oft nur wohlhabenderen Familien vorbehalten. Wir haben fast ausschließlich Fertigspielzeug.
- Spielzeug wurde (auch von Generation zu Generation) weitergeschenkt.
- Oft spielten viele Kinder mit dem Spielzeug, heute spielen Kinder eher alleine oder in kleinen Gruppen.
- Es gab weniger Spielzeug als heute. Wir besitzen sehr viel mehr Spielzeug. (Reflexion über die eigenen Spielzeugbedürfnisse, evtl. Konsumhaltung: man braucht immer wieder neue, bessere Spiele)
- Hierbei sollte das Bewusstsein der SchülerInnen für Veränderungen entwickelt werden.
- Werturteil bilden: Welches Spielzeug gefällt dir besser?
- Sachurteil bilden: Glaubst du, dass die Kinder nach 1945 und anfangs der 1950er Jahre weniger zufrieden waren als ihr mit euerem Spielzeug? Die Kinder sollen versuchen nachzuempfinden, welche Bedeutung das vermeintlich minderwertige Spielzeug für die Kinder damals hatte.
5. Schritt: Über den Weg der Rekonstruktion von Vergangenheit mittels Quellen nachdenken
(Siehe dazu auch Methodenkompetenz):
- Bei den Spielsachen handelt es sich um Sachquellen, bei den schriftlichen Berichten der Leute (3. Schritt) um schriftliche Zeitzeugenberichte.
- Das Spielzeug (Sachquellen) kann manche Fragen nicht durch sich selbst beantworten (z. B. Wie wurde damit gespielt?).
- Die SchülerInnen sollen folgern, dass eine Befragung der Großeltern (andere Quellengattung) vorgenommen werden kann, um ergänzende Informationen, aber auch viele neue zu erhalten.
- Auch Bildquellen sind nur eine Momentaufnahme. Sie können z. B. keine oder nur teilweise Informationen über die Herkunft, das Alter und die Handhabung geben.
- Häufig ist das Spielzeug der Großeltern nicht mehr als Quelle nutzbar:
- Es war teilweise nicht so stabil wie heutiges Spielzeug und ging deshalb eher kaputt.
- Es hatte für seine Besitzer möglicherweise keine längerfristige Bedeutung und wurde deshalb nicht aufgehoben.
- Es ist im Laufe der Zeit verloren gegangen.
6. Schritt: Nachbasteln von einfachem Spielzeug
(evtl. zu verbinden mit dem Unterricht in Werken/Textiles Gestalten)
Siehe Materialteil dieser Einheit.
7. Schritt: Ausblick auf die Folgestunde
Folgestunde: Warum gab es weniger und andersartiges Spielzeug als heute?