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Unterrichtsverlauf

1. Schritt: Wiederholung und Anknüpfung
  • Ergebnisse etwa: „Es gab viel weniger Spielzeug als heute, oft war es selbst hergestellt und es sah anders aus als unser Spielzeug.“
  • Zielangabe 1: Warum gab es weniger und andersartiges Spielzeug?
  • Vermutungen z. T. aus Vorinformationen durch die Großeltern oder über die in der Vorstunde benutzten Quellen evtl.: „Viele unserer Omas und Opas sind in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg Kinder gewesen. Vieles war zerstört, neues Spielzeug konnte nicht angeschafft werden“ usw. (es ist nicht zwingend, dass diese Aussagen getroffen werden)
2. Schritt: Vorüberlegung, um sich mit dem eigentlichen Thema beschäftigen zu können
  • Problemfrage: Wann waren eigentlich unsere Großeltern Kinder?
  • Arbeit mit der Zeitleiste (siehe auch Vorbereitungen zu dieser Einheit): Hier markieren nun die SchülerInnen das Geburtsjahr ihrer Großeltern (ggf. nur eines Großelternpaares) z. B. mit Pfeilen, auf denen das Geburtsjahr schriftlich fixiert ist. Es wird eine Kumulation Mitte und Ende der 40er Jahre auftreten.
  • Durch Nachrechnen ermitteln die Schüler die Zeit, in der ihre Großeltern so alt wie sie selbst waren: während der 40er und 50er Jahre.
  • Überleitung: „Wie es damals in unserem Schulort (bzw. in der Nähe) aussah, können wir durch eine Quelle erfahren!“
3. Schritt: Filmausschnitt, der das Aussehen einer zerstörten Stadt, die in der Nähe des Schulortes lag (oder das Aussehen des Schulortes selbst) in der Nachkriegszeit dokumentiert

(Vgl. Vorbereitungen zu dieser Einheit.)

Spontanäußerungen/Ergebnisse etwa: „Viele Häuser waren im Krieg zerstört worden, die Menschen mussten erst einmal die Trümmer beseitigen.“

4. Schritt: Die Lebensumstände in den Städten anhand von Quellen herausfinden

Anhand von Bildquellen und schriftlichen Zeitzeugenberichten können in einer arbeitsteiligen Gruppenarbeit, in einer Stationenarbeit o. ä. die Lebensumstände der Kinder in der Nachkriegszeit erarbeitet werden.  

1_2_arbeitende_kinder_min Lebensumstände

1_2_wohn_muenchen_01_min Wohnsituation

1_2_spielende_kinder_truemmern_min Spielsituation

Die Abbildungen finden Sie zum downloaden im Materialteil dieser Einheit.

Hinweis:
Die schriftlichen Zeitzeugenberichte können auch auf Kassette aufgenommen werden (zum Beispiel für SchülerInnen mit Leseschwierigkeiten)

5. Schritt: Nachdenken über die Folgen dieser Situation
  • Gespräch über die Ergebnisse der Gruppenarbeit, etwa: „Da die Häuser und viele lebensnotwendigen Dinge zerstört waren bzw. fehlten, musste man sich zuerst einmal um diese Dinge kümmern. Viele Kinder hatten wenig Zeit zum Spielen, da sie ihren Eltern helfen mussten.“
  • Impuls: „Nun kannst du dir sicher denken, warum es nach 1945 und anfangs der 1950er Jahre nicht so viel Spielzeug gegeben hat wie heute.“
  • Schüleräußerungen etwa: „Es gab kein Geld für Spielzeug, und auch zunächst kein Spielzeug zu kaufen, weil das Material für wichtigere Dinge benötigt wurde. Daher wurde Spielzeug oft selbst hergestellt oder noch vorhandenes weiter benutzt.“
6. Schritt: Vergleich der Spielsituation nach 1945 und anfangs der 1950er Jahre mit den heutigen Gegebenheiten
  • Die Kinder hatten teilweise weniger Zeit als heute zum Spielen, da sie bei der täglichen Arbeit zu Hause mithelfen mussten (Tagesablauf heute und damals als vorbereitende Hausaufgabe, vgl. Vorbereitungen zu dieser Einheit). Wir brauchen oft auch lange für die Hausaufgaben. Die Schule spielt heute eine wichtigere Rolle.
  • Die Spielsituation der Kinder hing vom sozialen Hintergrund ab.
  • Viele Kinder waren oft den ganzen Nachmittag alleine. Das ist bei mir ähnlich bzw. nicht so. Sachurteil: Die Eltern mussten arbeiten, um das Überleben der Familie zu sichern. Werturteil z. B.: Das ist heute oft auch noch so.
  • Damals spielten meist Kinder in einer Gruppe zusammen. Wir spielen oft allein oder zu zweit. Oftmals sehen wir alleine Fernsehen. Das gab es damals noch nicht. (Sach- und Werturteil anregen)
7. Schritt: Über den Weg der Rekonstruktion von Vergangenheit mittels >>Quellen nachdenken:
  • Ein Film stellt nur einen Ausschnitt, eine Perspektive der Wirklichkeit dar, nicht diese Realität selbst (z. B. Es waren wahrscheinlich noch viel mehr Häuser zerstört als in dem Film sichtbar ist).
  • Nur mit Hilfe von verschiedenen Quellengattungen kann die Vergangenheit rekonstruiert werden (Sachquellen, schriftliche Zeitzeugenbefragung, Bildquellen), denn die Filmquelle alleine kann nicht auf alle Fragen Antwort geben (z. B. Was dachten die Menschen damals?).
8. Schritt: Ausblick auf die Folgestunde
  • Überleitung: „Wir haben gehört, dass die Kinder oft auch ohne Spielzeug gespielt haben.“ (evtl. als Impuls eine entsprechende Stelle eines Zeitzeugenberichtes herausgreifen)
  • Ausblick: Welche Spiele haben unsere Großeltern gespielt? (Zeitzeugenbefragung)